Die Q1m
im Bio-Lab
Am 17. März 2023 haben wir, die Q1m, mit Herrn Dr. Elsig das Bio-Lab der Hochschule Flensburg besucht. Wir hatten die Gelegenheit, Einblick in die wissenschaftliche Praxis zu nehmen und die Methode der Erstellung eines Täterprofils durch eine DNA-Analyse kennenzulernen und selbst anzuwenden. Angeleitet wurden die Experimente von Studierenden der Lebensmittel- und Biotechnologie. Der Austausch mit ihnen vermittelte uns ein interessantes Bild möglicher Berufswege und Studiengänge.
Die Erstellung eines Täterprofils ist eine Methode, die in der Kriminalistik routinemäßig durchgeführt wird und damit Teil der angewandten Biologie ist, mit konkretem Nutzen für die Gesellschaft.
Als zentralen Teil dieser Methode haben wir die Gelelektrophorese genauer kennengelernt und durchgeführt. Sie ist eine Methode der Proteinanalyse und DNA-Fragmentierung, die zur Untersuchung von Beweismitteln wie Blut, Haaren oder Gewebeproben verwendet wird. DNA-Proben werden von Tatverdächtigen und Opfern verglichen und auf mögliche Übereinstimmungen untersucht.
Eine für uns bereits vorbereitete DNA-Probe, wie sie bei echten Kriminalfällen z.B. aus zurückgelassenem Blut, Haaren oder Geweberesten der möglichen Täter entnommen wird, wurde durch eine Polymerasekettenreaktion (PCR) vervielfältigt, um ausreichend DNA zu erhalten, die dann weiter analysiert wurde.
Wir haben die DNA durch die STR-Methode (short tandem repeats) in genetische Fragmente aufgeteilt. Die STRs sind für jeden Menschen individuell. Diese Fragmente haben wir in ein Agarose-Gel eingebracht. Die anschließende durchgeführte Gelelektrophorese trennt die DNA-Fragmente nach ihrer Größe auf, so dass sie als charakteristisches Bandenmuster sichtbar werden.
Das Bandenmuster haben wir schließlich durch einen Vergleich mit mehreren Kontrollproben von hypothetischen Tatverdächtigen abgeglichen, um zu bestimmen, wer die Tat möglicherweise begangen hat. Bei einer der Kontrollproben konnte eine Übereinstimmung der Bandenmuster gefunden werden. Somit haben wir diese Kontrollprobe der DNA-Probe vom Tatort zugeordnet und ein Täterprofil festgelegt.
Durch den Ausflug an die Hochschule Flensburg gewannen wir einen interessanten Einblick in das wissenschaftliche Arbeiten verschiedener biologiebezogener Studiengänge. Es war eine schöne Erfahrung, etwas Uni-Luft schnuppern zu können. Wir möchten uns für diese Möglichkeit herzlich bei Herrn Dr. Hüls, dem Leiter des Bio-Labs, und seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bedanken.