Schulentwicklungstag zur Suizidprävention
In Deutschland nimmt sich durchschnittlich alle 56 Minuten ein Mensch das Leben. Alle sechs Minuten, so vermuten Fachleute, versucht es jemand. Bei jungen Menschen unter 25 Jahren wird vermutet, dass die Suizidversuchsrate weitaus größer ist. Suizid ist bei jungen Menschen die häufigste Todesursache.
In Deutschland sterben mehr Menschen durch die eigene Hand als durch illegale Drogen, Aids und Verkehrsunfälle zusammen. Und: Jeder Suizidtote lässt durchschnittlich ca. sechs nahestehende Menschen zurück, die oftmals kaum wissen, wie sie weiterleben können.
Suizid und Suizidversuch sind also keine Probleme von Randgruppen, sie sind alltäglich, werden jedoch nur selten von der Gesellschaft wahrgenommen. Grundsätzlich jeder Mensch, vor allem in der Zeit der Pubertät und des frühen Erwachsenenalters, kann in eine Situation kommen, wo er oder sie sich vorstellt, mit einem Suizid für sich eine Lösung zu finden.
Im Rahmen unseres Präventions- und Interventionskonzepts legten wir als Schule am Schulentwicklungstag am 25.09.24 gemeinsam unser Augenmerk auf eine sensible Thematik, die gesellschaftlich immer noch tabubehaftet, aber deshalb nicht weniger relevant ist: Suizidprävention.
Als ein Ort, an dem Kinder und Jugendliche jeden Tag lernen und leben und ihre kleinen und großen Probleme mitbringen, werden auch wir zunehmend mit dieser Thematik konfrontiert.
Mit Unterstützung von zwei sehr kompetenten Referentinnen des Deutschlandweiten Programms [U25] konnten wir im Laufe eines Tages einen einführenden Einblick in die verschiedenen Aspekte der Suizidprävention erlangen. Wir wurden dabei umfassend über mögliche Erkennungszeichen von suizidalem Verhalten, konkrete Handlungsmöglichkeiten und Optionen einer sensiblen und betroffenenorientierten Gesprächsführung sowie über weitere, externe Hilfsangebote informiert. Außerdem bot diese Veranstaltung einen Rahmen, um als Kollegium über das Thema in einen regen Austausch zu gehen.
Durch die Referentinnen und den gemeinsamen Austausch erhielten wir einen umfangreichen und fruchtbaren Input, der perspektivisch einen Nährboden für weitere Überlegungen und die Ausgestaltung unseres Präventions- und Interventionskonzepts bieten kann.
Ein besonderer Dank gilt an dieser Stelle Demokratie leben! Sylt, die es unserer Schule und somit auch den Kindern und Jugendlichen der Insel durch die großzügige Finanzierung der Veranstaltung ermöglicht haben, das Thema Suizidprävention etwas aus dem Schatten zu rücken und einen Schritt in Richtung eines offeneren und kompetenteren Umgangs mit diesem sensiblen Aspekt des Menschseins zu gehen.